Altersvorsorge im Kostennebel

In der SZ vom Freitag 4.10.24 stehen interessante Fakten zu dem neuen Altersvorsorgegesetz der Bundesregierung: Der Gesetzentwurf von Finanzminister Christian Lindner zur Reform der privaten Altersvorsorge ist nicht der erhoffte Durchbruch. Die beiden wichtigen Kriterien für eine attraktive Vorsorge – Einfachheit und Kosteneffizienz – werden nicht erfüllt. Stattdessen wird die geförderte Vorsorge komplizierter, und die hohen Kosten, die ein Hauptgrund für die niedrigen Renditen bei Angeboten wie der Riester-Rente sind, bleiben unberührt. „Besonders hohe Kosten entstehen durch Provisionen. Jedes Jahr geben allein die Lebensversicherer rund acht Milliarden Euro für Abschlusskosten aus, das meiste zahlen sie als Provisionen an Vermittler. Diese Kosten geben die Versicherer eins zu eins an ihre Kunden weiter. Hinzu kommen Verwaltungskosten.“ Wo ist hier wohl der Fehler?

Offensichtlich ändert sich nicht viel an den Kostenbelastungen, die die Rendite der Sparer auffressen und das ist ein Skandal, denn dadurch partizipieren die Anleger sehr unterdurchschnittlich an den Ertragschancen der Kapitalmärkte. 

Lindner möchte zwar ein staatlich gefördertes Anlagedepot einführen, bei dem Sparer Zuschüsse von 20 % für den Kauf von Aktien und Wertpapieren erhalten können. Doch dieses Konzept erscheint komplex und wird aufgrund der deutschen Zurückhaltung gegenüber Aktien voraussichtlich keine große Verbreitung finden.

Alles in allem leider kein wirklicher Fortschritt. Allerdings könnte man an der Aktienzurückhaltung noch was machen… Oder?

 

 

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