Etwas zur Historie der großen Finanzkrise in 2008:

September 2008: Ist es denkbar, dass der aktuelle Bankencrash noch weitere Kreise zieht und die Anleger noch einen größeren Schaden befürchten müssen?

Heute am 17.9. steht eine große britische Hypotehenbank vor dem Aus…….

Hier etwas vom 18.9. 08 aus Spiegel-Online, das die Stimmung etwas wiedergibt: Siehe bei den Links rechts

19.9.08: So, in Amerika richtet es nun der Staat.

– Das Ganze sieht nach Abenddämmerung aus, (was ist eigentlich eine finanzwirtschaftliche Kernschmelze??). Auf alle Fälle – so eine nüchterne Analyse – sind alle Anlagen, die in den Markt gehen von einer derartigen Volatilität betroffen – alle Altersvorsorgeprodukte können auf irgendeine Art und Weise betroffen sein, weil die Verluste der Märkte auf die Renditeerwartungen der Produkte Auswirkungen haben.

– Aktuell steht heute (5.10.08) die Hypo Real Estate auf der Kippe – die Tochter Depfa hat offenbar größere Liquiditätsprobleme als erwartet. Es ist kaum vorstellbar (aber vielleicht doch möglich), dass der Staat hier 50 Mrd. an Belastungen übernimmt. Übrigens hört man von weiteren Liquiditätsproblemen – auch an der Commerzbank wird eine Pleite der HRE nicht spurlos vorüber gehen…….

Heute (6.10) wird es noch interessanter: Eine Staatsgarantie für alle Sparer – Volumen über 1400 Milliarden Euro. Was kommt noch?

Das Wochende vom 11/12. Oktober 2008 brachte die Entscheidung für eines der größten Hilfsprogramme für Banken weltweit, allein in Deutschland hat das Paket aus Bürgschaftszusagen und Kapitalhilfen ein Volumen von 500 Mrd. € – eine wirklich beeindruckende Zahl (zum Vergleich 2007 betrug das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland rd. 2400 Mrd. €).

Ein Anleger muss sich für die jetzige Zeit auf zweierlei einstellen: die Aktienkurse werden erst einmal weiter sinken, weil die Weltwirtschaft und auch Deutschland in eine schlimmstenfalls Rezession schlittern können, die Inflationsrate wird eher sinken (trozt der Geldpolitik der Notenbank und der zunehmenden Verschuldung der Staaten) und die Zinsen für Sparprodukte auch. Unternehmen – vor allem kleine und mittlere Unternehmen – werden dagegen mit steigenden Risikoaufschlägen in ihren zu zahlenden Zinsen zu kämpfen haben. Keine guten Voraussetzungen für eine schnelle Erholung.

Und nun heute (18.10.08) dies:Trotz des Finanzchaos’ an der Wall Street streichen die Krisen-Banker nach einem Zeitungsbericht noch immer milliardenschwere Bonus-Zahlungen ein. Allein die Bezüge der Mitarbeiter der sechs größten Banken summierten sich für die bisherige Arbeit in diesem Jahr auf über 70 Milliarden US-Dollar (50 Milliarden Euro). Davon entfällt ein Großteil auf Boni, wie die britische Zeitung The Guardian berichtete. Die Summe entspricht etwa zehn Prozent des Volumens vom Rettungspaket der US-Regierung – bei dem die betroffenen Banken auch bereits Bedarf angemeldet haben. Die großzügigen Boni werden nun noch schnell ausgezahlt, bevor die Regelung greift, nach der Bankmanager ihre Bezüge einschränken müssen, wenn sie Hilfe vom Staat bekommen wollen. (Sueddeutsche Zeitung online 18.10.08)……………..Na, wer sagts, denn…….geht doch!!

11.11.08: Einige Banken haben sich in Deutschland unter den o.g. Schutzschirm begeben, das Ausmaß der Verluste ist immer noch nicht absehbar. Heute in der FTD-Online: “Die weltweiten Verluste im Zuge der Finanzkrise werden sich nach Einschätzung von Goldman Sachs auf bis zu 1400 Mrd. $ belaufen. Davon seien bislang lediglich 800 Mrd. $ bekannt, sagte der Chefvolkswirt der Bank, Jan Hatzius. Dies bedeute, dass Banken und Volkswirtschaften noch harte Zeiten bevorstünden.”

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